Ein Shopify-Shop ist schnell eingerichtet, aber der Betrieb in Deutschland – einem der am stärksten regulierten E-Commerce-Märkte – kann schwierig sein.
Shopify in Deutschland rechtssicher zu nutzen, wird von der Plattform selbst von Vornherein ermöglicht. Dennoch müssen Sie als Händler die aktuellen Rechtsgrundlagen kennen, um danach zu handeln.
Sie müssen die Vorschriften zur Preisgestaltung, zum Datenschutz (DSGVO) sowie die neuen Verbraucherschutzgesetze (wie den DSA) einhalten. Bei Nichteinhaltung drohen Ihnen hohe Bußgelder und kostspielige rechtliche Konsequenzen wie Abmahnungen.
Dieser Leitfaden zeigt Ihnen die genauen Schritte, um Ihr Geschäft zu schützen und sicher auf dem deutschen Markt zu agieren.
Inhaltsverzeichnis
- Geschützte Begriffe und Markennamen
- Newsletter
- Shopify Impressum
- Domain
- Datenschutzerklärung
- Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB)
- Cookie Consent
- Zahlungsmöglichkeiten
- Widerrufsrecht
- Informationspflichten unmittelbar vor Vertragsabschluss
- Qualitätssiegel
- Kennzeichnungspflicht
- Barrierefreiheit (BFSG / EAA)
- Regeln für Preisreduzierungen („War/Jetzt“-Preise)
- Erweiterte Herstellerverantwortung (EPR) für den Versand ins Ausland
- DMA-Compliance und Tracking: Google Consent Mode v2 (GCM v2)
- Internationaler Handel und grenzüberschreitender Verkauf
Sie sind sich unsicher, ob Sie Shopify rechtssicher nutzen oder benötigen weitere Hilfe mit Ihrem Shopify Shop? Dann kontaktieren Sie uns und wir helfen Ihnen gerne weiter.
Geschützte Begriffe und Markennamen
Die Nennung geschützter Begriffe und Markennamen sollte grundsätzlich vermieden werden. Ebenso sollte die Verwendung von Namen anderer Unternehmen unterlassen werden, da dies aufgrund einer bestehenden Verwechslungsgefahr wettbewerbsrechtliche Ahndungen nach sich ziehen könnte.
Newsletter

In jedem Fall müssen Sie das „Double-Opt-In-Verfahren“ verwenden, um eine Kundenregistrierung für Ihren Newsletter zu realisieren. Dabei bestätigt der Kunde sein Einverständnis zum Empfang des Newsletters mit einem Häkchen und zusätzlich mit anschließendem Klick auf einen Bestätigungs-Link in einer E-Mail. Ein bereits gesetztes Häkchen, das der Kunde entfernen muss, um den Newsletter nicht zu erhalten, ist unzulässig. Lediglich eine E-Mail zur Information des Kunden nach Setzen des Häkchens bringt erhebliche Missbrauchsgefahren mit sich.
Wann dürfen Sie Newsletter versenden?
Händler dürfen Newsletter grundsätzlich nur dann versenden, wenn eine ausdrückliche Einwilligung des Empfängers (meist via bereits beschriebenen Double-Opt-in) vorliegt. Eine wichtige Ausnahme bildet das sogenannte Bestandskundenprivileg nach § 7 Abs. 3 UWG (Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb). Dieses erlaubt den Versand ohne explizite Einwilligung, wenn die E-Mail-Adresse im Zusammenhang mit dem Verkauf einer Ware oder Dienstleistung erhoben wurde, die Werbung sich auf ähnliche Waren oder Dienstleistungen bezieht und der Empfänger der Verwendung nicht widersprochen hat (mit Hinweis auf das Widerspruchsrecht bei jeder Nachricht).
Das jüngste EuGH-Urteil (C-654/23) vom November 2025 erweitert den Spielraum: Es stellt klar, dass die Erhebung der E-Mail-Adresse nicht zwingend durch einen tatsächlichen Kauf erfolgen muss, sondern auch die kostenlose Registrierung für ein Kundenkonto als ausreichender "Kaufkontext" gelten kann, sofern die weiteren Vorgaben des UWG eingehalten werden. Dies erleichtert den Newsletter-Versand für Shopify-Shopbetreiber, die Kundendaten selbst erheben, aber es gilt weiterhin:
Die beworbenen Produkte müssen ähnlich sein.
Das Widerspruchsrecht muss klar kommuniziert werden.
Lesetipp: Newsletter-Tools im Vergleich: So entscheiden Sie sich für das richtige Tool.
Shopify Impressum
Die rechtssichere Gestaltung Ihres Shopify-Shops beginnt mit einem korrekten Impressum. Als Bezeichnung eines eigenständigen, dauerhaft funktionstüchtigen Links sollten Sie „Impressum“ wählen. Der Link muss mit den Standardeinstellungen gängiger Internet-Browser kompatibel sein und von jeder Unterseite aus mit maximal zwei Klicks erreichbar sein. Die notwendigen Pflichtangaben ergeben sich dabei aktuell hauptsächlich aus § 5 des Digitale-Dienste-Gesetzes (DDG).
| Kategorie | Natürliche Personen | Kapital- und Personengesellschaften |
|---|---|---|
| Identität | Familienname, mindestens ein Vorname | Firmenname, Firmensitz mit vollständiger Anschrift |
| Anschrift | Vollständige Anschrift | Vertretungsberechtigter (z.B. Geschäftsführer) |
| Kontakt | Kontaktinformationen (z.B. Telefonnummer oder E-Mail-Adresse) | Kontaktinformationen (z.B. Telefonnummer oder E-Mail-Adresse) |
Für spezielle Fallgruppen sind eventuell gesonderte Angaben notwendig.
Um das Impressum in Ihren Shop zu integrieren, gehen Sie einfach in Ihrem Adminbereich zu Einstellungen -> Richtlinien.

Auch interessant: Wie Sie Ihr Shopify Impressum erstellen.
Wichtige Aktualisierung: Wegfall der OS-Plattform
Ein oft diskutierter Punkt war die Informationspflicht zur EU-Online-Streitbeilegungsplattform (OS-Plattform). Dieses Thema ist nicht mehr aktuell:
Die OS-Plattform der Europäischen Kommission wurde eingestellt.
Seit dem 20. Juli 2025 ist die Pflicht, auf diese Plattform hinzuweisen, vollständig entfallen.
Achtung: Alle Verweise und Links zur OS-Plattform müssen umgehend aus dem Impressum, den AGB und E-Mail-Signaturen entfernt werden, da ein Link auf eine nicht mehr existierende Plattform als Irreführung abgemahnt werden kann.
Auch wenn die OS-Plattform wegfällt, müssen Sie Verbraucher weiterhin nach § 36 VSBG darüber informieren, ob Sie an einem Streitbeilegungsverfahren vor einer Verbraucherschlichtungsstelle teilnehmen. Dieser Hinweis gehört gesondert in Ihr Impressum.
Domain
Verwenden Sie keine Namen natürlicher Personen, wie zum Beispiel „www.helge-schneider.de“. Ebenfalls vermieden werden sollten Gemeinde- oder Städtenamen, zum Beispiel „www.dortmund.de“ und Begriffe, die staatliche Einrichtungen beschreiben, wie beispielsweise „www.gesundheitsamt.de“. Genauso problematisch sind Film-, Buch- oder Software-Titel und Ähnliches, zum Beispiel „www.sturmderliebe.de“. Abmahnungen vermeiden Sie außerdem, wenn Sie auf sogenannte „Tippfehler-Domains“ verzichten, beispielsweise „www.googel.de“ statt „www.google.de“.
Datenschutzerklärung
Jede Verarbeitung von Daten ist nur erlaubt, wenn es eine spezifische Erlaubnis (Rechtsgrundlage) dafür gibt. Ohne diese Erlaubnis ist die Verwendung personenbezogener Daten verboten. Die Daten dürfen außerdem nur für den festgelegten Zweck genutzt werden (Zweckbindung, Art. 5 DSGVO).
Ihre Datenschutzerklärung muss klar darlegen, auf welche der sechs Rechtsgrundlagen der DSGVO (Art. 6) Sie sich stützen:
Wichtige Neuerungen und Pflichten:
Cookies & Tracking: Hinweise genügen nicht mehr. § 25 TDDDG verlangt die aktive, informierte Opt-in-Einwilligung des Nutzers für alle nicht-essentiellen Cookies. Hierfür ist die Integration eines Consent Management Platforms (CMP) zwingend erforderlich.
Löschpflichten: Daten, die zur Vertragserfüllung nicht mehr notwendig sind, müssen unverzüglich gelöscht werden (Ausnahme: gesetzliche Aufbewahrungsfristen).
Drittlandtransfers (USA): Bei Nutzung von US-Diensten (z. B. Shopify oder Google) muss die Rechtsgrundlage für den Datentransfer explizit genannt werden. Aktuell ist dies das Trans-Atlantic Data Privacy Framework (TADPF).
Umfassende Aufklärung: Die Erklärung muss weiterhin alle Details zu Bonitätsprüfungen, Newsletter-Versand, Social-Media-Plugins und Lizenzrechten enthalten.
Datenschutzerklärung in Shopify integrieren
Die Datenschutzerklärung wird im Adminbereich unter Einstellungen → Richtlinien hinterlegt. Achtung: Nutzen Sie keine Shopify-Standardvorlage. Verwenden Sie stattdessen Texte von professionellen Anbietern (z. B. Händlerbund oder avalex), um die Anforderungen der DSGVO und des TDDDG sicher zu erfüllen.

Lesetipp: Shopify DSGVO: Was Sie wissen sollten.
Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB)
Obwohl nicht gesetzlich vorgeschrieben, sind AGB zur Haftungsbegrenzung und zur Klärung komplexer Vertragsdetails unerlässlich. Um rechtlich wirksam zu sein, müssen zwei Anforderungen erfüllt werden:
Sie müssen vor dem Kauf per obligatorischer Checkbox vom Kunden bestätigt werden.
Sie müssen dem Kunden nach Vertragsschluss in Textform (z. B. als E-Mail-Anhang) übermittelt werden.
Vorsicht: Die größte Abmahngefahr entsteht durch unzulässige Klauseln, die gegen Verbraucherschutzrecht verstoßen. Daher raten wir dringend dazu, ausschließlich professionell erstellte Texte zu nutzen und keine Inhalte von Mitbewerbern zu kopieren.
Auch die AGB können Sie ganz einfach in Ihren Einstellungen -> Richtlinien einpflegen.
Anschließend können Sie die AGB, Datenschutzerklärung oder das Impressum Ihrem Menü hinzufügen. Gehen Sie dafür auf Vertriebskanal -> Onlineshop -> Navigation. Hier können Sie entscheiden, an welcher Stelle im Shop die Informationen angezeigt werden, z.B. im Footer Menü.
Cookie Consent

Die bloße Information über Cookies reicht nicht mehr aus: Das Telekommunikation-Digitale-Dienste-Datenschutz-Gesetz (TDDDG, § 25) verlangt die aktive, informierte Opt-in-Einwilligung des Nutzers, bevor Sie nicht-essentielle Cookies oder Tracking-Tools laden dürfen.
Opt-in-Pflicht: Die Kunden müssen aktiv zustimmen. Die Ablehnung von Cookies darf nicht erschwert werden.
Technisches Erfordernis: Die Einholung und Dokumentation dieser Einwilligung sowie das Blockieren der Skripte vor der Zustimmung (Pre-Blocking) erfordert die Integration einer Consent Management Platform (CMP). Ein einfaches Banner genügt hierfür in der Regel nicht.
Shopify-Lösung: Sie müssen eine externe App aus dem Shopify App Store oder einen Drittanbieterdienst für die CMP-Funktionalität nutzen, da die nativen Shopify-Lösungen meist nicht die hohen Anforderungen des TDDDG erfüllen.
Lesetipp: Sie möchten mehr über Shopify Cookie Banner erfahren? Alle wichtigen Informationen haben wir Ihnen in diesem Blog zusammengefasst.
Zahlungsmöglichkeiten

Die möglichen Zahlungsvarianten müssen vor Abwicklung der Vertragserklärung einsehbar sein, am besten eignen sich die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) dafür. Sie müssen Ihren Kunden mindestens eine für ihn kostenlose Zahlungsmethode anbieten. Shopify bietet Ihnen eine direkte Anbindung an deutsche Zahlungsabwicklungsdienste, SSL-Zertifikate inklusive. Darüber hinaus sind Angaben zum Zeitpunkt der Abbuchung verpflichtend.
Lesetipp: Shopify Payments: Diese Zahlungsmethoden können Händler anbieten.
Widerrufsrecht
Um einen Shopify-Shop in Deutschland rechtssicher zu betreiben, müssen Händler auch verschiedene Vorgaben zum Widerrufsrecht erfüllen.
Widerrufsrecht – Anforderungen und Shopify-Umsetzung:
Die Angabe einer Telefonnummer ist gemäß § 5 DDG (Impressumspflicht) verpflichtend, da das Widerrufsrecht nicht mehr an die Schriftform gebunden ist. Stellen Sie daher sicher, dass diese im Impressum und den Kontaktdaten des Shops hinterlegt ist.
Kunden müssen das Widerrufsrecht unmittelbar vor Abschluss des Bestellvorgangs einsehen können. Das können Sie in Shopify umsetzen, indem Sie in den Einstellungen -> Richtlinien den vollständigen Widerrufstext und die Muster-Widerrufserklärung hinterlegen. Shopify verlinkt diese Texte automatisch auf der Warenkorb- und Checkout-Seite.

Die Muster-Widerrufserklärung muss als gesetzlich vorgeschriebenes Formular bereitgestellt und direkt in den Richtlinien-Text integriert werden.
Nach dem Kauf muss das Widerrufsrecht dem Kunden noch einmal in Textform übermittelt werden. Diese Pflicht erfüllen Sie, indem sie das Widerrufsrecht (oder einen deutlichen Link darauf) in die Kaufbestätigungs-E-Mail, die Shopify automatisch versendet, integrieren.
Wichtige ergänzende Pflichten:
Die Widerrufsschaltfläche (kommende Pflicht) wird zukünftig zur Vereinfachung der Widerrufserklärung erforderlich. Die Umsetzung erfolgt meist über eine spezielle Shopify-Rechtstexte-App oder durch manuelle Anpassungen im Shop-Code.
Bei einem Widerruf müssen dem Kunden unverzüglich alle Zahlungen, einschließlich der Standard-Lieferkosten (keine Kosten für Expressversand), erstattet werden. Die Abwicklung erfolgt über den Shopify-Adminbereich unter Bestellungen -> Rückerstattung.
Die Nutzung eines vertraglichen Rückgaberechts anstelle des gesetzlichen Widerrufsrechts ist nicht zulässig.
Informationspflichten unmittelbar vor Vertragsabschluss
Um Ihren Pflichten als Händler rechtssicher nachzukommen, müssen Sie die wesentlichen Eigenschaften der Ware oder Dienstleistung klar benennen. Gemäß der Preisangabenverordnung (PAngV) zeigen Sie außerdem den Gesamtpreis und dessen Zusammensetzung auf. Beachten Sie, dass die Grundpreisangabe (Preis pro Maßeinheit, z. B. 100 ml oder 1 kg) für alle Produkte, die Sie nach Gewicht, Volumen oder Fläche verkaufen, zwingend erforderlich ist.
Preisdetails: Der Gesamtpreis muss den Produktpreis, Versandkosten und gegebenenfalls Kosten für das Fernkommunikationsmittel enthalten.
Lieferzeit: Bedingungen der Lieferung, der Bezahlung und der Leistung müssen transparent gemacht werden. Es gilt weiterhin, dass Gerichte unpräzise Angaben für Liefertermine (z. B. »die Lieferzeit beträgt in der Regel ... Werktage«) für unzulässig erklärt haben – genaue Liefertermine sind verpflichtend, um Abmahnungen zu vermeiden.
Digitale Güter (Neuerung): Bei digitalen Inhalten oder Dienstleistungen müssen Sie zusätzlich Informationen zur Funktionalität, Kompatibilität und den Umfang notwendiger Updates bereitstellen.
Rechte und Beschwerden: Sie müssen Ihr Verfahren zum Umgang mit möglichen Beschwerden darstellen und verpflichtend auf das Bestehen eines gesetzlichen Mängelhaftungsrechts hinweisen.
Korrekturmöglichkeit: Zudem muss es eine leicht zugängliche Korrekturmöglichkeit für den Kunden geben, um fehlerhafte Eingaben korrigieren zu können. Diese Funktion stellt sicher, dass Sie die DSA-Anforderung zum Verbot von Dark Patterns im Checkout-Prozess erfüllen.
Qualitätssiegel
Im Onlinehandel gilt: Sie dürfen keine Qualitätssiegel angeben, die Sie nicht besitzen. Sie müssen den Besitz eines Siegel immer belegen können.
Niedrige Standards: Nehmen Sie Abstand von Qualitätssiegeln, die gegen sehr geringe Anforderungen oder die bloße Zahlung einer bestimmten Summe verliehen werden. Die Führung solcher Siegel beurteilen Gerichte als irreführend.
Eindeutige Geltung: Sollten Sie ein Qualitätssiegel nur für einen bestimmten Bereich oder bestimmte Produkte besitzen, ist explizit und unmissverständlich darauf hinzuweisen (z. B. "Gilt nur für Elektronik-Artikel").
Transparenzpflicht (Neuer Fokus): Das Siegel muss mindestens bis zur Echtheitsprüfung auf die Website des Anbieters verlinkt sein, wo die Vergabekriterien und die aktuelle Gültigkeit (Ablaufdatum) ersichtlich sind. Ein abgelaufenes Siegel ist irreführend.
Nachweisbarkeit: Sie müssen jederzeit nachweisen können, dass Sie das Siegel rechtmäßig führen dürfen, auch in Bezug auf die Transparenz der Bewertungen, die möglicherweise in das Siegel einfließen.
Kennzeichnungspflicht
Die Kennzeichnungspflicht wurde aufgrund neuer EU-Verordnungen, die sowohl allgemeine Sicherheitsstandards als auch Umweltgesetze betreffen, deutlich erweitert.
1. Allgemeine Sicherheit (GPSR): Die General Product Safety Regulation (GPSR) verlangt von Ihnen, die vollständigen Kontaktdaten (Name, Adresse, E-Mail/Telefon) des Herstellers oder EU-Importeurs direkt auf allen physischen Produkten und in deren Online-Produktbeschreibungen anzugeben.
Umsetzung in Shopify:
Nutzen Sie das Feld Beschreibung im Produkt-Editor, um die vollständigen Kontaktdaten des Herstellers/Importeurs im Fließtext klar zu kennzeichnen.
Alternativ: Fügen Sie diese Informationen in einem eigenen Metafeld hinzu, das Sie dann an einer prominenten Stelle im Theme (z. B. unterhalb des Preises) ausspielen lassen.
Für die physische Kennzeichnung: Stellen Sie sicher, dass diese Kontaktdaten auch auf den Produktetiketten oder Verpackungen sichtbar sind.
2. Erweiterte Herstellerverantwortung (EPR): Die Einhaltung der Vorschriften erfordert nicht nur die Kennzeichnung, sondern die obligatorische Registrierung. Bevor Sie die folgenden Artikel in Verkehr bringen, müssen Sie sich bei den zuständigen deutschen Zentralstellen registrieren:
Verpackungen (VerpackG / LUCID-Register)
Elektrogeräte (ElektroG) und Batterien (BattG) (EAR-Register)
Einwegkunststoffe (EWKFondsG): Für bestimmte Kunststoffprodukte (z. B. To-go-Becher) gilt eine neue Abgaben- und Registrierungspflicht (seit 2024).
Umsetzung in Shopify: Ihre LUCID-Registrierungsnummer und WEEE-Registrierungsnummer (ElektroG) muss im Impressum oder in den AGB genannt werden.
3. Spezielle Kennzeichnung: Traditionelle Kennzeichnungspflichten bleiben für Lebensmittel, Arzneimittel, Artikel mit FSK/USK-Einstufung und Waren mit Altersbeschränkung (Altersverifikationssystem für Alkohol/Tabak empfohlen) bestehen.
Barrierefreiheit (BFSG / EAA)

Die Frist für die vollständige Einhaltung des deutschen Barrierefreiheit-Stärkungsgesetzes (BFSG) ist bereits am 28. Juni 2025 abgelaufen. Die Barrierefreiheit ist somit eine obligatorische, strukturelle Anforderung für alle E-Commerce-Angebote.
Neue Pflicht: Die gesamte Webshop-Oberfläche – einschließlich des Checkouts, der Formulare und der Produktpräsentation – muss barrierefrei gestaltet sein (z. B. kompatibel mit Screenreadern und per Tastatur navigierbar).
Impact auf Shopify: Händler müssen sicherstellen, dass ihr aktuelles Shopify-Theme und alle verwendeten Drittanbieter-Apps den technischen Standard EN 301 549 erfüllen. Die Nutzung älterer, nicht barrierefreier Themes stellt ab sofort ein hohes Compliance-Risiko dar.
Lesetipp: Wie Sie das Barrierefreiheitsgesetz für Shopify umsetzen, schreiben wir hier.
Regeln für Preisreduzierungen („War/Jetzt“-Preise)
Seit der Umsetzung der EU-Omnibus-Richtlinie gelten extrem strenge Regeln für die Werbung mit Preisnachlässen und Sales-Aktionen. Dies ist aktuell eine Hauptquelle für Abmahnungen.
Neue Pflicht: Wenn Sie einen Preisnachlass bewerben (z. B. „50% Rabatt!“), müssen Sie den niedrigsten Preis angeben, zu dem das Produkt in den letzten 30 Tagen vor der Reduzierung angeboten wurde.
Verwaltung: Diese Regel gilt für echte Preisreduktionen. Das System muss Ausnahmen (z. B. personalisierte oder Loyalitätsrabatte) korrekt kennzeichnen und sicherstellen, dass die Preisverlaufsdaten zuverlässig im Shopify-Backend gespeichert werden.
Tipp: Latori hat genau dafür eine App entwickelt! Hier geht es zum Latori Best Price Indicator.
Erweiterte Herstellerverantwortung (EPR) für den Versand ins Ausland
Die bestehenden Regeln zur EPR-Registrierung (Verpackungen, Elektrogeräte) werden strenger, wenn Sie Waren ins EU-Ausland verkaufen (Remote Selling).
Neue Regel: Verkaufen Sie Produkte (z. B. Elektronik, Batterien, Verpackungen) an Kunden in einem anderen EU-Land (wie Österreich oder Frankreich), müssen Sie prüfen, ob Ihr Hersteller/Lieferant in diesem Zielland EPR-registriert ist. Wenn nicht, gelten Sie als Hersteller in diesem Land und müssen sich dort selbst registrieren und alle Meldepflichten erfüllen.

Was Sie tun sollten: Shopify-Händler müssen sicherstellen, dass sie die EPR-Pflichten für jedes Land, in das sie versenden, überprüfen und sich bei Bedarf selbst registrieren.
DMA-Compliance und Tracking: Google Consent Mode v2 (GCM v2)
Das Digital Markets Act (DMA) verpflichtet Gatekeeper (Google, Meta) zu strengeren Regeln. Für Shopify-Händler führt das zu sofortigen, technischen Konsequenzen im Marketing-Tracking.
Zentrale Anforderung: GCM v2
Um Conversions und Daten für Google Ads (Retargeting, Optimierung) weiterhin nutzen zu können, müssen Sie den Google Consent Mode v2 (GCM v2) implementieren. Ohne diesen droht der Verlust wichtiger Kampagnen-Daten.
Was Shopify-Händler jetzt tun müssen:
CMP überprüfen: Die App, die Ihren Cookie-Banner verwaltet (CMP), muss GCM v2-kompatibel sein (z. B. "Aboalarm", "Cookiebot").
Integration prüfen: Stellen Sie sicher, dass das CMP den Consent Mode v2 korrekt mit Ihren Google-Tags (GA4, Ads) verbindet.
Shopify-Einstellungen: Prüfen Sie unter Einstellungen > Kundendatenschutz, ob die Einwilligung korrekt aktiviert ist. Für die vollständige GCM v2-Umsetzung ist meistens eine professionelle CMP-App erforderlich.
Meta: Überprüfen Sie auch die Konformität Ihrer Meta-Pixels und Conversions API.
Internationaler Handel und grenzüberschreitender Verkauf

Der internationale Verkauf über Shopify eröffnet neue Marktchancen, bringt jedoch auch rechtliche Überlegungen mit sich. Hier sind einige wichtige Aspekte, die bei internationalen Verkäufen über Shopify berücksichtigt werden sollten:
Zoll und Einfuhrregelungen
Jedes Land hat eigene Zollbestimmungen und Einfuhrregelungen. Dies betrifft die Deklaration von Waren, Zolltarifen, Einfuhrbeschränkungen und -verbote. Informieren Sie sich über die spezifischen Anforderungen der Länder, in die Sie exportieren möchten.
Internationaler Versand
Berücksichtigen Sie die Versandkosten und die unterschiedlichen Lieferzeiten für internationale Sendungen. Klären Sie, ob Sie in der Lage sind, weltweit zu versenden, und welche Versanddienstleister in den Zielländern verfügbar sind.
Währungsumrechnung
Shopify ermöglicht es, Preise in verschiedenen Währungen anzugeben. Berücksichtigen Sie hierbei Wechselkursschwankungen und die Möglichkeit, dass Kunden in anderen Währungen bezahlen.
Steuerliche Aspekte
Umsatzsteuerregelungen können sich von Land zu Land stark unterscheiden. Überprüfen Sie, ob und wie Sie die Umsatzsteuer für internationale Verkäufe korrekt abwickeln. Dies kann auch die Frage der Kleinunternehmerregelung und anderer steuerlicher Erwägungen umfassen.
Die von Latori entwickelte Shopify App Tax Exempt Manager hilft Ihnen dabei, international rechtskonform zu verkaufen.
Lokale Gesetze und Vorschriften:
Achten Sie auf die Einhaltung aller lokalen Gesetze und Vorschriften in den Ländern, in die Sie exportieren. Dies kann Produktanforderungen, Kennzeichnungsvorschriften und andere rechtliche Überlegungen umfassen.
Rückgaberichtlinien:
Klären Sie, ob und wie Sie internationale Rückgaben abwickeln. Informieren Sie Ihre Kunden transparent über die Rückgaberichtlinien und die damit verbundenen Kosten.
Haftung und Garantien:
Verstehen Sie die haftungsrechtlichen Bestimmungen und Garantieanforderungen in den Ländern, in die Sie exportieren. Dies kann je nach Produktkategorie variieren.
Überwachung von Handelssanktionen:
Achten Sie darauf, dass Ihre Produkte nicht von Handelssanktionen betroffen sind. Überprüfen Sie die aktuellen Listen und Regulierungen, um sicherzustellen, dass Sie mit Ihren internationalen Verkäufen die entsprechenden Gesetze einhalten.
Sie benötigen Hilfe bei Ihrem Projekt?
Kontaktieren Sie uns ganz unverbindlich und wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Shopify in Deutschland rechtssicher nutzen
Ist Shopify in Deutschland legal?
Ja. Deutsche Online-Händler können mit Shopify rechtskonform verkaufen, sofern einige Vorkehrungen getroffen wurden.
Ist Shopify in Deutschland rechtssicher?
Shopify bringt die technischen Voraussetzungen mit, die Sie benötigen, um sich an rechtliche Vorgaben halten zu können. Einige Vorkehrungen müssen Sie als Händler jedoch - wie bei anderen Shopsystemen auch - selbst treffen.
Welche Rechtstexte muss ich in den Onlineshop integrieren?
Folgende Rechtstexte sollten Sie in Ihrem Shop angeben: Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB), Datenschutzerklärung, Impressum, Widerrufsrecht, Zahlungs- und Versandhinweise sowie Hinweise zur Batterieentsorgung.
Ist Shopify für das deutsche Recht geeignet?
Ja, grundsätzlich ist Shopify für den Einsatz im deutschen Markt geeignet. Allerdings gibt es einige rechtliche Aspekte und Anpassungen, die berücksichtigt werden sollten, um sicherzustellen, dass Ihr Shopify-Shop den deutschen Rechtsvorschriften entspricht. Hierbei ist es wichtig, dass Sie sich mit den aktuellen gesetzlichen Anforderungen vertraut machen.
Ist Shopify abmahnsicher?
Ob ein Shopify-Shop "abmahnsicher" ist, hängt weitgehend davon ab, ob er rechtlich einwandfrei betrieben wird und den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Die Verantwortung für die rechtmäßige Gestaltung und den Betrieb des Shops liegt beim Shop-Betreiber. Shopify stellt jedoch Ressourcen und Funktionen bereit, um Händler dabei zu unterstützen, rechtlichen Anforderungen zu entsprechen.
Wie kann ich in Shopify Rechtstexte einbinden?
Um Rechtstexte zu integrieren, gehen Sie einfach im Adminbereich zu Einstellungen -> Richtlinien. Hier können Sie nun Rechtstexte wie AGB, Datenschutzerklärung oder das Impressum einfügen.

